Verlängerung der Gräfenbergbahn: SPD-Mandatsträger*innen fordern Ost-West-Anbindung für den Nürnberger Norden

Im Norden Nürnbergs wird in den nächsten Jahren einiges in Bewegung sein. Die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der FAU wird sich 2026 auf dem ehemaligen Schöller-Gelände am Nordring ansiedeln. Die Stadtteile Thon und Wetzendorf sind stark am Wachsen und auch der Hochschul- und Forschungsstandort „auf AEG“ entwickelt sich weiter. Um diesen Entwicklungen verkehrspolitisch gerecht zu werden, greifen die SPD-Mandatsträger*innen für den Nürnberger Norden bei einer Ortsbegehung am Nordostbahnhof eine nicht unbekannte, aber noch immer nicht beschlossene, Forderung auf:

 

Die „Gräfenbergbahn“, die bisher nur bis zum Bahnhof Nürnberg-Nordost verkehrt, soll über die Nürnberger Ringbahn an die Rangaubahn angebunden werden, sodass die Gräfenbergbahn bis nach Fürth verlängert wird. Durch eine Reaktivierung eines Teils der historischen Ringbahn würde eine direkte Zugverbindung zwischen dem Nordostbahnhof und Fürth entstehen. Die Folge wären zusätzliche S-Bahn-Stationen und eine Ost-West-Anbindung im Nürnberger Norden.

 

Der SPD-Landtagsabgeordnete für Nürnberg-Nord, Arif Taşdelen, ist seit 2013 im Bayerischen Landtag und setzt sich fast genauso lang für die Verlängerung der Gräfenbergbahn ein: „Unsere ersten parlamentarischen Initiativen zu dieser Thematik gehen auf das Jahr 2014 zurück. Seither wird dieses Vorhaben von der Bayerischen Staatsregierung aufgeschoben und wir werden mit Fristen hingehalten.“ Nun hat Taşdelen erneut Anfragen an den CSU-Verkehrsminister gestellt. Dieser verweist in seiner Antwort auf eine Machbarkeitsstudie „Ausbauprogramm S-Bahn Nürnberg“, mit der eine gesamthafte Strategie für die mögliche Weiterentwicklung der S-Bahn im Großraum Nürnberg erarbeitet wird und rechnet mit ersten konkreten Ergebnissen Ende 2023. „Die Machbarkeit der Durchbindung der Gräfenbergbahn über den Nordring wird im Rahmen der Machbarkeitsstudie untersucht.“, so das Bayerische Verkehrsministerium auf die Anfrage Tasdelens. „Die neuen städtebaulichen Entwicklungen im Nürnberger Norden versprechen erhebliches

 

Fahrgastpotenzial entlang der Trasse und müssen Grundlage für eine Neubewertung der Durchbindung sein!“, fordert Taşdelen.
„Die SPD-geführte Bundesregierung hat mit der Einführung des Deutschlandtickets den Tarifdschungel beendet und für bezahlbare Mobilität gesorgt.“, ergänzt die SPD- Bundestagsabgeordnete für Nürnberg-Nord, Gabriela Heinrich. „Damit haben wir ganz neue Maßstäbe in der Verkehrspolitik gesetzt. Neben bezahlbaren Preisen und weniger Bürokratie braucht es allerdings genauso einen Ausbau des Angebots im Schienenverkehr. Hier muss die Staatsregierung endlich liefern, denn der Freistaat ist für die Bestellung von Verkehrsleistungen in Bayern zuständig!“, so Heinrich. Der Vorsitzende der Nürnberger SPD und verkehrspolitische Sprecher der SPD- Stadtratsfraktion in Nürnberg, Dr. Nasser Ahmed, verweist auf das hohe Verkehrsaufkommen am Nordwestring und in der Marienbergstraße: „Der Bedarf an zusätzlichen S-Bahn-Stationen ist da und wird weiter zunehmen.

 

Die Verbindung der Gräfenbergbahn zur Rangaubahn ließe sich gar ohne den Bau neuer Schienen realisieren, sodass die vorhandene Ringbahn für den Regelbahnverkehr genutzt werden kann.“ Ahmed fordert die Staatsregierung auf, die Förderkriterien des Freistaats für Investitionen in den Ausbau des Verkehrsnetzes neu zu prüfen: „Die Staatsregierung soll vom strengen Kriterium der Mindestzahl von Fahrgästen an Werktagen abrücken und stattdessen Alternativen wie strukturerhaltende Kriterien zur Reaktivierung, sowie Nachfrageeffekte für die Hauptstrecken berücksichtigen. CSU und Freie Wähler reden gerne davon, dass sie den Menschen in Bayern einen attraktiven öffentlichen Verkehr bieten wollen. Wenn sie das ernst meinen, wäre es jetzt eine gute Gelegenheit, das zu beweisen.“

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Aktuelles

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Die AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag hat einen Gesetzentwurf eingebracht, mit dem sie nichts anderes als einen Schaufensterantrag, gefüllt mit Hass, präsentiert. Sie beabsichtigt eine Änderung der Bayerischen Bauordnung dahingehend, dass den Städten und Gemeinden grundsätzlich untersagt werden soll, ein Minarett zu errichten.
Zu den Enthüllungen des Nachrichtenmagazins Correctiv.