Mitarbeiter des Sozialmagazins „Straßenkreuzer“ zeigen Nürnberg aus ihrer Perspektive: Keine typischen Touristen-Magneten, dafür umso mehr aus dem ‚echten‘ Leben.
Wer eine gewöhnliche Stadtführung bucht, weiß normalerweise, was ihn erwartet. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vom Rathaus über die Altstadt über schöne Brücken hin zu berühmten Plätzen stehen in jedem Reiseführer. Umso mehr hat mich die Stadtführung des Sozialmagazins „Straßenkreuzer“ beeindruckt. In einer ausgedehnten Tour haben Mitarbeiter des Magazins interessierten Teilnehmern Nürnberg aus der Perspektive von Armen und Obdachlosen gezeigt.
Die Entdeckungstour habe ich freilich nicht allein gemacht. Gemeinsam mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich und Uli Grötsch sowie den SPD-StadträtInnen Sonja Bauer, Thorsten Brehm, Christine Kayser, Ilka Soldner und anderen Interessierten war ich unterwegs. Die Straßenkreuzer-Mitarbeiter Klaus Billmeyer und Markus Wellein führten uns zu sozialen Brennpunkten im Bahnhofsbereich und erzählten vom Alltag auf der Straße. Mich hat es ergriffen, wie offen die beiden mit ihrer eigenen Geschichte umgegangen sind. Heute führen sie wieder ein selbstbestimmtes Leben. Darauf können sie stolz sein.
„Schicht-Wechsel“ heißt diese Art von Stadtführung. Ich finde das Format mehr als gelungen, weil es Menschen in schwierigen Lebenslagen wieder Halt und Sinn gibt. Und weil es die Sicht auf Dinge eröffnet, die leider viel zu oft ignoriert werden.
Wer weitere Infos zu den Touren des „Straßenkreuzers“ möchte, findet sie unter www.strassenkreuzer.info.