Integration online und offline

Arif Taşdelen, MdL zu Besuch bei der Integrations-Mediathek in Dinkelsbühl.

 

Unter dem Motto „Integration regional denken“ informiert sich der Vorsitzende der Enquete-Kommission „Integration“ des Bayerischen Landtags Arif Taşdelen aktuell über verschiedene Integrationsprojekte in ganz Mittelfranken. Am Donnerstag, 15.02.2018, besuchte er die Integrations-Mediathek in Dinkelsbühl, die bereits mit dem 1. Mittelfränkischen Integrationspreis ausgezeichnet wurde.

 

Im Gespräch mit der Koordinatorin des Helferkreises Flüchtlinge Dinkelsbühl Monika Hoenen und den Mitarbeiterinnen des Mediathek-Teams, den hauptamtlichen Integrationsberaterinnen Marina Beck, Gudula Dreskes-Böhm und Angelika Labuschewski, sowie Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer informierte sich der Abgeordnete gemeinsam mit dem SPD-Landtagskandidaten Harald Dösel sowie Bernd Lober und Ulrike Fees von der SPD Dinkelsbühl über die Arbeit vor Ort.

 

Die Integrations-Mediathek bietet sowohl Online- als auch Offline-Angebote, mittels derer sich Geflüchtete und ehrenamtlich Helfende gezielt und schnell zu allen Fragen rund um das Thema Integration informieren können. Zum einen gibt es die digitale Mediathek: Eine Website, die alle wichtigen Infos und Materialien sowie Verlinkungen zu Info- und Lern-Plattformen klar strukturiert zur Verfügung stellt. Längst wird die Homepage bundesweit genutzt, wie Taşdelen bei seinem Besuch erfuhr. Zum anderen existiert die Mediathek als physischer Raum – zentral und gut erreichbar zwischen Schulen und Kindergärten gelegen. Hier gibt es Internetzugang, Computerplätze und Selbstlernmöglichkeiten, die Geflüchtete wie Helfende unkompliziert nutzen können. Die Integrations-Mediathek ist Anlaufstelle und hauptamtliche Beratungsstelle, die gleichzeitig als Wegweiser zu Behörden, Sprachkursen und Bildungseinrichtungen fungiert. Um beim Einstieg in Ausbildung und Beruf zu unterstützen, finden in einem Schulungsraum Bewerbungstrainings statt. Ein Kunstcafé für Frauen und eine Bibliothek für Schüler starten in Kürze. Das Konzept der Mediathek ist äußerst gut durchdacht. Hier gibt’s Hilfe zur Selbsthilfe, und zwar online wie offline. Das trägt dem Zeitgeist Rechnung“, findet Taşdelen.

 

Besonders beeindruckt war Taşdelen außerdem von der guten Vernetzung mit allen an der Integration beteiligten Institutionen vor Ort, die den Erfolg der Mediathek mit ausmacht. Das Team schöpft seinen Erfolg aus der engen Zusammenarbeit von Geflüchteten, Ehren- und Hauptamtlichen. Dadurch sollen die Kräfte gebündelt und sich gegenseitig zugearbeitet werden, um die Integration möglichst effektiv zu unterstützen. „Die enge Vernetzung aller Beteiligten in der Integrationsarbeit ist goldwert. So können die Helfer auf den Erfahrungen anderer aufbauen und müssen nicht immer das Rad neu erfinden. Das ist die richtige Herangehensweise“, lobt Tasdelen.

 

Bei dem Besuch berichteten die Helferkreisvertreter/innen dem Vorsitzenden der Enquete-Kommission außerdem auch von den Schwierigkeiten ihrer Arbeit. Der Status Quo des rechtlichen Zugangs zu Kursen, Arbeit und Ausbildung für Menschen mit schlechter Bleibeperspektive, fehlende psychologische Unterstützung für Geflüchtete und auch das unzureichende ÖPNV-Angebot vor Ort erschwerten die Arbeit der Helferinnen und Helfer oft ungemein.

 

Gerade auch angesichts dieser nicht immer einfachen Rahmenbedingungen sprach Taşdelen dem Team der Mediathek höchste Anerkennung aus: „Die Integrations-Mediathek ist ein Wegweiser für das Leben und die Integration in Deutschland. Das Team ist hervorragend vernetzt und leistet Großartiges. Wir brauchen im Freistaat endlich eine Integrationspolitik, die den Ehren- und Hauptamtlichen keine Steine in den Weg legt, sondern ihnen die Steine aus dem Weg räumt, damit sie ihre Arbeit machen können.“

 

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