„Ein starker Staat mit ausreichend Personal ist unverzichtbar, gerade in Krisenzeiten“

Arif Taşdelen, MdL lud Münchener Alt-OB Christian Ude zum Fachgespräch ein.

 

Wer Christian Ude einlädt, bekommt eine unverwechselbare und unterhaltsame Persönlichkeit, die einen voll besetzten Saal garantiert. So auch am Sonntagabend, an dem der SPD-Landtagsabgeordnete Arif Taşdelen, Christian Ude in Nürnberg zu Gast hatte.

Unter der Überschrift „Stadt der Zukunft — Heitere Zeiten“, lud Taşdelen im Namen der SPD-Landtagsfraktion Christian Ude zu einem Fachgespräch in die Kulturscheune der Altstadtfreunde Nürnberg ein. Vor rund 100 Gästen diskutierten sie über politische Fragen des Alltags und die Zukunft der Städte. Ude war 21 Jahre SPD-Oberbürgermeister der Stadt München und somit über zwei Jahrzehnte oberster Dienstherr der größten Kommunal- verwaltung in Deutschland.

 

Es entwickelte sich eine kurzweilige Diskussion über die Fragen, wie die Stadt der Zukunft aussehen soll und welche Auswirkungen die bisherigen Krisen auf unser gesellschaftliches Zusammenleben hatten und weiterhin haben werden. Vor allem die Corona-Pandemie habe die Verwundbarkeit der öffentlichen Daseinsvorsorge offen gelegt: „Ein starker Staat mit ausreichend Personal ist unverzichtbar, gerade in Krisenzeiten!“, so Taşdelen, der für die SPD-Landtagsfraktion auch Sprecher für den öffentlichen Dienst ist. Die Pandemie, aber auch die Bekämpfung des Klimawandels, beeinflusst die Frage, wie die Menschen in der Zukunft mobil sein wollen, entscheidend.

 

Christian Ude erläutert, dass der Besitz eines Autos wegen der Ansteckungsgefahr im öffentlichen Nahverkehr und aufgrund individueller Flexibilität noch lange nicht ausgedient habe, weil in der Vergangenheit versäumt wurde, das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs auszubauen: „Man darf keine Versprechungen machen, bevor nicht auch die Infrastruktur geschaffen wurde.“, erklärt Ude. Dennoch müsse man für die Bürgerinnen und Bürger Mobilität möglichst einfach zur Verfügung stellen, so der Konsens zwischen den beiden SPD-Politikern. „Ich setze mich daher weiterhin für einen kostenlosen ÖPNV für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Azubis, sowie alle Rentnerinnen und Rentner ein. Ich werde dieses dicke Brett, sofern ich wiedergewählt werde, weiter bohren!“, so Taşdelen. Langfristig müsse das Ziel sein, die Nutzung des ÖPNV für alle kostenlos zu gestalten.

 

Die „Stadt der Zukunft“ müsse jedenfalls auf die Herausforderungen der Zukunft angepasst sein. „Dazu ist mehr Grün, etwa durch mehr Bäume in den Innenstädten, unverzichtbar, um Städte abzukühlen. Der Freistaat sollte mit gutem Beispiel vorangehen, indem alle staatlichen Gebäude auf dem Dach oder auf der Fassade begrünt werden.“, fordert Taşdelen. Zu all diesen Fragen wünscht sich Ude eine breite, nicht nur parlamentarische, sondern auch gesellschaftliche Diskussion. Moderiert wurde das Fachgespräch von Stadtrat Michael Ziegler.

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