„Wer Religion politisch missbraucht, gehört in die Schranken gewiesen“

SPD-Integrationspolitiker Arif Taşdelen bezeichnet Söders Kreuz-Verordnung als billige Symbolpolitik.

 

Anlässlich der gestern erlassenen Verordnung durch die Staatsregierung, die vorsieht, dass ab dem 1. Juni 2018 in allen bayerischen Behörden Kreuze im Eingangsbereich hängen müssen, erklärt der integrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Arif Taşdelen:

 

„Es ist absurd und anmaßend, wie Herr Söder das Christentum für seine Zwecke instrumentalisiert. Wer Religion politisch missbraucht, gehört in die Schranken gewiesen. Das gilt für den Islam genauso wie für das Christentum und alle anderen Religionen.“

 

Söder erklärte Presseberichten zufolge, dass das Kreuz kein religiöses Symbol des Christentums sei. Dazu Taşdelen: „Hat Herr Söder im Religionsunterricht geschlafen? Dann soll er mal erklären, was dann das Symbol des Christentums ist. In gewisser Weise würdigt Herr Söder damit auch das Christentum herab, wenn er dem Kreuz die religiöse Symbolkraft abspricht. Unser Ministerpräsident verkauft die Menschen in Bayern für dumm.“

 

Taşdelen stellt weiter den inhaltlichen Mehrwert der Verordnung in Frage: „Welche Probleme will Herr Söder damit eigentlich konkret lösen? Das soll er den Menschen bitte auch mal erklären. Kurz nach Ostern kramt er die alten Möbel von Franz Josef Strauß hervor und stellt sie in die Staatskanzlei, jetzt packt er das Kreuz wieder aus, das bis 2008 im Kabinettssaal hing. Ich bin gespannt, was Herr Söder sonst noch so im Keller stehen hat, mit dem er auf Stimmenfang gehen will. Wenn billige Symbolpolitik Herrn Söders Verständnis von Arbeit ist, tut es mir um Bayern jetzt schon leid.“

 

Abschließend weist der Nürnberger Abgeordnete darauf hin, dass die geschichtlich-kulturelle Prägung Bayerns doch schon jetzt deutlich wahrnehmbar sei. „Es reicht, sich im öffentlichen Raum umzusehen. Wenn ich durch Nürnberg laufe, haben wir unsere Lorenzkirche, das Albrecht-Dürer-Haus und viele andere beeindruckende Bauten, die für die abendländische Prägung Bayerns stehen. Dazu brauche ich kein Kreuz im Wasserwirtschaftsamt.“

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