SPD-Integrationspolitiker Taşdelen: „Seehofers Sinneswandel kommt spät, aber besser spät als nie“

Taşdelen kommentiert FAZ-Gastbeitrag des Bundesinnenministers.

 

Bundesinnenminister Horst Seehofer forderte in einem FAZ-Gastbeitrag vor Beginn der vierten Deutschen Islam Konferenz, dass Moscheen in Deutschland von ausländischer Finanzierung unabhängig werden sollten.

 

Der SPD-Integrationspolitiker Arif Taşdelen erkennt darin eine Kehrtwende: „Noch vor wenigen Monaten sagte der Innenminister, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. Jetzt will er als Heimatminister muslimische Identität stärken. Der Sinneswandel kommt spät, aber besser spät als nie.“

 

Die eigenständige inländische Finanzierung von Moscheen und Imamen sei wichtig, um sicherzustellen, dass diese die Werte einer freiheitlichen und pluralistischen Gesellschaft vermitteln, so Taşdelen. Der Integrationspolitiker setzt sich bereits seit Jahren für eine staatliche Unterstützung islamischer Glaubensgemeinschaften in Deutschland ein.

 

In dem Gastbeitrag geht Seehofer auch auf den islamischen Religionsunterricht ein. In Bayern gab es islamischen Religionsunterricht bereits als Modellversuch, den auch die Staatsregierung zunächst als gelungen bezeichnet hat. Eine Fortsetzung des Modellunterrichts über Juli 2019 hinaus ist laut ehemaligem Kultusminister Bernd Sibler jedoch ungewiss, wie im April 2018 bekannt wurde. „Das Zögern der Staatsregierung ist nicht nachvollziehbar. Wir müssen Islamunterricht in deutscher Sprache mit in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften langfristig in allen bayerischen und deutschen Schulen anbieten“, fordert Taşdelen.

 

Taşdelen begrüßt auch Seehofers Ankündigung, feste Gesprächsformate zwischen Religionsverbänden und Staat zu etablieren: „Echte Lösungen erreichen wir nur, wenn wir miteinander statt übereinander reden und einander zuhören.“

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