Freistaat muss Hilfe für Opfer von Gewalt verbessern

Taşdelen fordert flächendeckende Einrichtung von Gewaltambulanzen.

 

Sogenannte „Gewaltambulanzen“ bieten Opfern von Gewalt eine Untersuchung und eine Spurensicherung der Verletzungen an. Der SPD-Landtagsabgeordnete Arif Taşdelen fordert eine flächendeckende Einrichtung solcher Gewaltambulanzen in Bayern. Taşdelen erklärt zu seinem Vorstoß: „Opfer von Gewalt brauchen eine nahe gelegene Anlaufstelle, bei der sie professionelle Hilfe bekommen, und zwar 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. Neben München müssen deshalb auch in Nürnberg und anderen Städten Gewaltambulanzen eingerichtet werden.“

 

Die Staatsregierung solle außerdem prüfen, inwieweit eine anonymisierte Dokumentation und Spurensicherung möglich sei. Taşdelen stellt klar: „Der Schutz der Betroffenen muss höchste Priorität haben. Die Staatsregierung muss hier mit passgenauen Regelungen Klarheit schaffen, um die Krankenhäuser bei der Einrichtung von Gewaltambulanzen zu unterstützen.“

 

Der Nürnberger Abgeordnete hat sich mit einer Anfrage an die bayerische Staatsregierung gewandt, um Informationen zum Angebot von Untersuchungsstellen für Opfer von Gewalt einzuholen. „Verletzungen müssen möglichst schnell nach der Tat untersucht werden, damit Spuren gesichert werden können. Dadurch können die Betroffenen sichergehen, dass ihnen später geglaubt wird. Damit die Spuren in einem Gerichtsverfahren als Beweise dienen, müssen sie nach aktuellen forensischen Standards gesichert werden“, so Taşdelen.

 

Wichtig am Angebot der Gewaltambulanzen sei weiter, dass die Betroffenen nicht direkt Anzeige erstatten müssten. Wenn sie möchten, können sie sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine Anzeige entscheiden und auf die Dokumentation der Untersuchung zurückgreifen. Dazu Taşdelen: „Besonders Opfer von häuslicher Gewalt haben oft Angst davor, Anzeige zu erstatten. Trotzdem brauchen sie möglichst schnell professionelle Hilfe. In Gewaltambulanzen steht dafür speziell geschultes Personal zur Verfügung.“

 

Der SPD-Politiker sieht die Staatsregierung in der Pflicht, die Krankenhäuser bei der Einrichtung von Gewaltambulanzen zu unterstützen: „Menschen, denen Gewalt angetan wurde, befinden sich in einer Ausnahmesituation. Der Freistaat muss dringend das Angebot der Untersuchungsstellen ausbauen, damit Opfer von Gewalt schnell professionelle Hilfe bekommen.“

 

Anfrage zu Gewaltambulanzen in Bayern

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