ANSBACH – Integration regional denken – unter diesem Motto besuchte der Vorsitzende der Enquete-Kommission „Integration“ des Bayerischen Landtags Arif Taşdelen am Montag, 08.01.2018, das Volleyball-Training des TSV 1860 Ansbach e.V. Die Volleyball-Mannschaft, die zu großem Teil aus jungen Geflüchteten besteht, gilt bundesweit als Beispielprojekt für gelungene Integration.
Der Ortstermin in Ansbach bildete den Auftakt von Taşdelens Integrationstour durch Mittelfranken, bei der er verschiedene Integrationsprojekte in der Region besucht. Im Gespräch mit Trainerin Uschi Strebel und dem Leiter der Volleyball-Abteilung Dr. Tilman Botsch informierte sich der Abgeordnete gemeinsam mit dem 2. Bürgermeister der Stadt Ansbach Martin Porzner, dem Vorsitzenden des SPD-Kreisverbands Ansbach Frank Reisner und dem SPD-Landtagskandidaten für Ansbach Nord Norbert Ringler über die Arbeit des Integrationsprojekts.
Der Verein hatte 2015 entschieden, Sport für Geflüchtete anzubieten. Im Zuge dessen wurde eine eigene Herren-Volleyball-Mannschaft aus afghanischen und eritreischen Spielern auf die Beine gestellt. Die jungen Spieler wollten sofort Deutsch sprechen und zeigten sich auch außerhalb des Sports fleißig, lernbegierig und integrationswillig, wie Strebel und Botsch berichteten. Sorge bereiten den Projektverantwortlichen hingegen die Abschiebebescheide, die einige Spieler erhalten haben. Neben der Bleibeunsicherheit sei auch das Arbeitsverbot eine große Belastung. „Die jungen Männer würden aber gerne arbeiten“, wie Strebel und Botsch erklärten. Taşdelens politische Forderung, die Arbeitserlaubnis von der Bleibeperspektive zu entkoppeln, teilten die Anwesenden einstimmig.
Taşdelen zeigte sich vom Teamgeist der Ansbacher Mannschaft beeindruckt: „Sport ist für mich nicht nur als alter Fußballer wichtig. Der TSV 1860 ermöglicht Begegnung für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Die brauchen wir, wenn Integration gelingen soll.“